Zu einer großen Herbstübung lud die Freiwillige Feuerwehr Andorf am Vorabend des Nationalfeiertages 2019. Übungsannahme war ein Verkehrsunfall mit drei beteiligten PKW, von denen zwei auf einer Böschung landeten und der dritte fast zur Gänze in der Pram versank. Alarmiert wurde dazu in der Erstphase die Feuerwehren Andorf, Pimpfing, Diersbach und Oberedt. Da sich das vorbereitete Unfallszenario auf Diersbacher Gemeindegebiet befand, übernahm der Kommandant der Feuerwehr Diersbach die Einsatzleitung. Die ersten befohlenen Maßnahmen waren der Aufbau eines Brandschutzes sowie die Sicherung der Fahrzeuge, die aufgrund der Hanglage leicht wegrutschen bzw. kippen hätten können. Zeitgleich wurde mit dem Aufbau der hydraulischen Rettungsgeräte begonnen, um im Anschluss sofort mit der Rettung der in den schwer deformierten Fahrzeugen eingeklemmten Personen beginnen zu können. Dabei musste besonders behutsam vorgegangen werden, um den verletzten Personen keinen weiteren Schaden zuzufügen. Einsatzkräfte der Feuerwehr und des mit einem Großaufgebot an Sanitätern anwesenden Roten Kreuzes arbeiteten dabei Hand in Hand. Da nicht klar war, wieviele Personen sich in den verunfallten Fahrzeugen befanden, wurde auf Anweisung des Einsatzleiters die Umgebung nach herumirrenden Personen abgesucht. Es war auch nicht auszuschließen, dass sich auch im Wasser eine Person befindet, weshalb die Tauchergruppe der Feuerwehr Schärding zur Übung nachalarmiert wurde. Nachdem bemerkt wurde, dass sich durch das im Wasser befindliche Fahrzeug Treibstoff oder Öl absetzte, wurde flussabwärts der Aufbau einer Ölsperre befohlen, die mit Unterstützung einer Zillenbesatzung erfolgreich über die Pram gespannt werden konnte. Für den Einsatzleiter war auch klar, dass das Fahrzeug im Wasser nur durch einen Kran geborgen werden konnte, weshalb auch noch das Kranfahrzeug der Feuerwehr Ried/Innkreis zum Unfallort beordert wurde. Sowohl das Auffinden einer im Wasser befindlichen Personen als auch das Bergen des Fahrzeuges aus der Pram konnten von den beiden Stützpunktfeuerwehren Schärding und Ried/Innkreis erfolgreich bewältigt werden. Nicht unwesentlich für den erfolgreichen Abschluss der Übung war auch die Umleitung des Verkehrs durch die Feuerwehrlotsen, damit die Einsatzkräfte vor Ort ohne Gefährdung arbeiten konnten sowie die Einsatzkräfte der Polizei entlastet wurden.
Im Anschluss an die in Art und Umfang nicht alltägliche Übung gab es im Einsatzzentrum Andorf noch eine Übungsnachbesprechung, bei der alle Verantwortlichen der einzelnen Feuerwehren, des Roten Kreuzes und der Polizei zu Wort kamen und die bei einem gemeinsamen Imbiss ihren Abschluss fand.